Lüneburg – Lakhushdi, Georgien 26.8 – 6.11.2012
Wohlbehalten und glücklich bin ich aus Georgien zurückgekehrt.
So schwer auch der Anfang war, dass ich zuweilen dachte für dieses Mal bestünde die Aufgabe darin, ein Vorhaben abbrechen und kapitulieren zu lernen, so beschützt und begleitet, so reich beschenkt gestaltete sich schließlich das Projekt.
Georgien, Swanetien, Lakhushdi und seine Menschen öffneten die Türen ihrer Häuser, ihres Lebens und ihrer Herzen, ihrer Arbeit, ihrer Kultur und Landschaft weit. So kam es, dass ich meine gesamte Zeit in Georgien in Lakhushdi und Swanetien verbrachte. So groß und zuweilen bitter die Sprachbarriere auch war, hat sie vielleicht doch auch geholfen, von Herz zu Herz zu sprechen und zu empfinden.
Die Installation fügte sich ein in die herbstlichen Felder und die Ernte, wir halfen uns gegenseitig bei der Arbeit, die Menschen ließen mich teilhaben an den Festen und der Kultur ihres Lebens, und die Berge ringsum luden mich ein und gaben Blicke frei tief hinunter in ein märchenhaft erscheinendes Ensemble von Dörfern, bewirtschafteten Feldern und Natur.
Von innen betrachtet relativierte sich diese Idyll natürlich - ein Lehrstück, wie umfassend und rasant unsere Zivilisation und Globalisierung solche Keimzonen überrollt und gefährdet. Und nachdenken hilft, was denn eine 'Keimzone' ausmacht, was die Bedingungen sind, die einem 'Keimling' des Zukünftigen die Möglichkeit zum Überleben und zum Wachsen gibt.
Es wird etwas dauern, bis wir die Homepage mit Bildern und Texten aktualisieren können - aber hiermit beginnt es und wird Schritt um Schritt fortgesetzt werden.
Nochmals ganz herzlichen Dank Euch allen, hier zuhause, unterwegs und in Georgien, die ihr auf unterschiedlichste Weise zum Zustandekommen und Gelingen dieser Fahrt beigetragen habt.
Ein ganz besonderer Dank geht in Georgien an Sima und Murtaz Chamgeliani, bei denen ich die ganze zeit über zu Gast sein durfte; an Madona Chamgeliani, die mir überhaupt den Zugang zum Dorf öffnete und die eine ausgezeichnete Kennerin und Forscherin des swanischen Lebens sowie seiner Kultur und Geschichte ist (siehe unter www.facebook.com); und stellvertretend für so viele sei noch Murati aus der Sängergruppe genannt – unsere gegenseitige spontane und tiefe Zuneigung hat mich immer wieder an den tiefsten Grund erinnert, der mich zu diesem Punkt der Erde führte.
26.8. Mit gut 14 Tagen Verspaetung Start in Stelle/ Lueneburg
1.9. Abfahrt in Konstanz, bis Slowenien
2.9. Am kroatischen Zoll droht die Reise das erste mal beendet zu sein. Irgendwann geht es irgendwie weiter......in der Nacht lande ich im serbischen Zoll, dort rettet mich ein serbischer Spediteur.....
3.9 Durch Serbien, ueber die bulgarische Grenze bis Sofia
4.9. Ueber die tuerkische Grenze, zur Abwechslung mal ziemlich einfach!
5.9. Im Morgengrauen durch Istanbul, ueber den Bosposrus, durchs anatolische Hochland, von Samsun aus entlang am Schwarzen Meer
6.9. abends kurz vor der georgischen Grenze.
7.9. Schier endlose Ausreise aus der Tuerkei - und richtig nette Einreise nach Georgien!! Buerokratie-Tag in Batumi plus Baden im Schwarzen Meer.
8.9. Und noch ein halber Tag, dann beginnt der Aufstieg in den Kaukasus - das Ziel liegt vor mir!!!! Von der Strasse in Latali herunter nach Lakhushdi wird der Transport noch einmal auf seine haerteste Probe gestellt. Ich beginne anzukommen. Und weiss, wohin all diese Anstrengungen fuehren sollten......Gluecklich und dankbar.
Vorbereitung: bis 26.8.2012. Gut 14 Tage verspätet geht das Projekt auf die 5000 km lange Strecke – dieses Mal türmten sich die Hindernisse noch vor dem Start.
Aber mit der Hilfe vieler Menschen und auch Behörden, in Lüneburg ebenso wie in Georgien, ist ein großer Teil der Schwierigkeiten jetzt überwunden – auch wenn es spannend bleiben wird, wie der Transport sich auf der Strecke bewährt und die vielen Länder- Grenzen überquert.
Mehr als einmal in der letzten Zeit war ich kurz davor zu resignieren – aber Erinnerung und Vorfreude auf das wunderbare Tal im Kaukasus und die Kraft und Wärme seiner Menschen haben mich immer aufs neue vorwärts gebracht.
So werde ich Montag, den 27.8. zunächst mit einem Umweg nach Konstanz starten und dann über München, Salzburg, Belgrad, Sofia, Istanbul entlang am Schwarzen Meer nach Batumi/Georgien und von dort direkt nach Swanetien fahren.
Alle weiteren Planungen für Georgien sind erst einmal aufgehoben. Die Vorbereitung, die Fahrt selbst sind schon der Beginn des Projekts. Lakhushdi wird den Weg für die Gestaltung, für das Sichtbar-Machen seines Raumes neu zeigen. Und daraus wird sich alles weitere entwickeln.
Allen, die bis heute in Deutschland und Georgien den Start ermöglicht haben, sei nochmals herzlich gedankt !!!
Für finanzielle Unterstützung danken wir der
Gemeinnützigen Treuhandstelle Hamburg
Firma AKKA, Mechtersen, die uns in ihrer Betriebshalle beherbergt und mit allem erdenklichen Material und Fürsorge ausstattete
Außerdem:
Petra Koch, Feldenkraistherapeutin, Hamburg; Ute Thode, Lämmerhof Panten
Wer das Projekt noch weiter unterstützen möchte: die Kosten sind noch in keiner Weise gedeckt, wir freuen uns über jeden Beitrag. Gern können Sie Spenden-Quittungen erhalten.
Verein Akron e.V., Stichwort Georgien, Volksbank Lüneburg
BLZ 240 603 00; Kto.-Nr. 967 309 100